Soziale Ungleichheit entsteht in uns, im Einzelnen, im Kleinen. Dort, wo wir meinen, wir seien zu verschieden. Dort, wo wir uns nicht trauen, vorm anderen offenzulegen, was wirklich in uns vor sich geht. Da, wo wir Angst haben, nicht verstanden zu werden und es gar nicht erst versuchen. Dort, wo wir denken, der andere kann bei unseren Problemen nicht mitreden, weil seine Probleme so anders sind.
Soziale Ungleichheit entsteht da, wo wir nicht bereit sind, alles von uns zu geben für eine bessere Welt, aber weiter alles für uns beanspruchen, was die bessere Welt uns verspricht, die wir uns vorstellen.
In uns, dort wo wir alles von uns geben, sind die Bedingungen für uns die gleichen. Da haben wir einen Traum und muss jede*r alles von sich geben, um ihn zu erreichen. Da kann keine*r immer halten und behalten kann, was sie hat, keine*r immer wissen, wie es weitergeht, keine*r wissen, was danach kommt und was uns bleibt. Da müssen wir alle erstmal lernen, eine bessere Welt zu schaffen, um überhaupt einen Schritt weiterzukommen.
Gerechtere Teilhabe hängt von der Teilnahme des Einzelnen ab, sich sozial gleichermaßen daran zu beteiligen, den anderen als gleichwertig vor sich hinzustellen und das, was uns daran schwerfällt, an sich selbst zu ändern. Soziale Ungleichheit bekämpfen wir am besten dort, wo sie entsteht, und wo wir die gleichen Möglichkeiten und Mittel zur Verfügung haben: In uns selbst.
Das ist kein Wunschdenken, das ist eine Frage der eigenen inneren Konsequenz und das bedeutet, sich in der Welt hinter niemandem zu verstecken. Um es mit den Worten des Dalai Lama zu sagen: „Fangen wir da an wo wir stehen! Machen wir uns bewusst, wir sind nicht allein. Und, wir müssen die Aufgabe nicht zu Ende bringen.“